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Unser Guide Matthias bereitet uns auf das Erstaunliche vor: Mit philosophischen Sprüchen wie "Sei nett zu deinem Esel, denn er trägt dich" und "Auch ein Touareg ist nur ein Mensch", die er über den Bordfunk unserer sechs Fahrzeuge verbreitet, scheint er vorauszuahnen, dass sich nicht nur Hund und Herrl, sondern auch Fahrzeug und Fahrer durch gemeinsame Abenteuer immer ähnlicher werden. Als wir uns nach zehn Tagen und mehr als 3000 Kilometern langsam Ulan Bator, dem Ziel unserer Reise, nähern, macht der feine Gobi-Sand nicht nur die Kontaktlinsenträger unter uns verrückt, sondern auch die Bordelektronik in zwei unserer Autos.
Nach einer besonders kalten Nacht in den Ausläufern des Altaigebirges in mehr als 2000 Meter Höhe jammere nicht nur ich darüber, dass ich in meinem zu dünnen Schlafsack auf dem ausgekühlten Boden gefroren habe. Auch einer unserer Turbo-Touaregs verlegt sich morgens nach anfänglichem Raunzen mittels abenteuerlicher Fehlermeldung beleidigt darauf, nur noch Kriechtempo zu fahren. Die Kälte und die schlechte Dieselqualität haben seine Leitungen zugefroren. Manche Steigungen können in der Folge nur noch mit Anlauf und ohne stehen zu bleiben genommen werden. Ein spannendes Spiel, weil Andreas vorne Scouting betreiben muss und mehr als einmal wieder umdreht, weil es nicht weiter geht.
Zudem ist es gar nicht so leicht, zwischen den wilden Gebirgstälern, durch die großteils nur Ziegen-Trampelpfade in felsige Sackgassen führen, die richtige Route zurück in die mongolische Steppe zu finden. Einsam-idylliche Bergjurten schmiegen sich in manch grünes Seitental und angeblihc soll es hier ganze Wiesen voller Edelweiß geben, die nicht geschützt werden müssen und folglich straußweise gepflückt werden.
Murmeltiere pfeifen uns aus sicherer Entfernung aus, bis uns schließlich nach Stunden ein trockenes Flussbett aus dem alpinen Labyrinth führt, und nach unserem ersten Probegalopp in der Ebene hat auch unser fröstelnder Sorgen-Touareg keine Verdauungsprobleme mehr.
Der Weg nach Ulan Bator ist frei, wir fliegen nach Tagen im Staub mit 100 km/h über die Sandpiste der ersehnten warmen Hoteldusche entgegen. 260 Kilometer nordwestlich der Stadt Mandalgovi tauchen plötzlich Jurtenhotels für Wüstenausflügler aus der nahenden Hauptstadt am Pistenrand auf. Kein wirkliches Abenteuer, wenn wir an unsere Routen zurückdenken, aber es schärft wohl zumindest das Gefühl dieser Pauschaltouristen für die schützenswert-einmalige Landschaft der Mongolei.
Kurz darauf hat uns die zivilisierte Welt wieder: Eine Asphaltstraße führt die letzten fünf Kilometer bis nach Ulan Bator durch eine saftiggrüne Hügellandschaft, die ohne Probleme auch ein Teil Irlands oder Schottlands sein könnte. Was der alte Papst - offenbar nach langen, turbulenten Flügen - gerne tat, wenn er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, kommt schließlich auch uns von Herzen: Ein bodenständiger Kuss für dieses wahrhaft göttliche Abenteuerland Mongolei!
Ulan Bator taucht nach all der Wildnis wie eine perverse Fatamorgana vor uns auf: Eine Jurtenvorstadt, im Hintergrund Hochhäuser im Dunst und eine Allee von Handy-Werbeplakaten, von denen wir unterwegs wohlweislich kein einziges gesehen haben, weil es so gut wie keinen Empfang gibt. Wir reihen uns in die abendliche Rushhour ein und fühlen uns dabei fast schon wieder wie daheim...
Abenteuer mit dem VW-Touareg: Diese Weltumrundung mit sechs VW-Touareg wurde von Volkswagen Eventreisen veranstaltet. Weitere für alle Touareg- und Phaeton-Fans buchbare VW-Eventreisen in aller Welt und die genauen Termine und Preise gibts im Internet auf www.volkswagen-experience.de.
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